FemijailunaStoryteller
| Thema: Die Welpen Mo Jul 02, 2012 10:40 pm | |
| WOLFSWELPEN
Wölfe benutzen Höhlen nur zur Geburt und Aufzucht ihrer Jungen. Sie Graben diese Höhlen in der regel an erhöhter Stelle über dem Ufer eines fliessenden Gewässers oder Sees. Von diesen Positionen aus können sie das umliegende Gelände überschauen und sind gleichzeitig in Wassernähe.
In die Höhle führt gewöhnlich ein ovaler, 40 bis 60 Zentimeter breiter und 90 Zentimeter hoher Gang, der 3 bis 4,5 Meter lang ist und in eine 1,2 bis 1,5 Meter breite und rund 75 Zentimeter hohe Kammer mündet. Am Graben dieser Höhle beteiligen sich beide Elternteile. Die Tragzeit dauert 63 Tage. Das trächtige Weibchen beteiligt sich bis kurz vor der Geburt an den Jagden des Rudels. Auch nach dem Graben der Wurfhöhle kann ein Rudel noch ausgedehnte Jagdausflüge unternehmen, doch kurz vor und nach der Geburt wird die Höhle für etwas mehr als zwei Monate zum Mittelpunkt der gesamten Aktivitäten des Rudels. Ein bis zwei Wochen vor der Geburt stellt das trächtige Weibchen die Jagd ein und bleibt in der Nähe der Höhle.
In den Tagen direkt vor der Geburt bemerkt man bereits, wie das Verhalten und Aussehen der Wölfin sich ändert. Die Trächtigkeit ist ihr nun vom Leibesumfang her deutlich anzusehen, die Zitzen schwellen an und das Fell um die Zitzen herum wird von ihr herausgerissen. Die Wölfin wirkt unruhig und nervös oft schon mehrere Tage vor der Geburt. Im ersten Stadium der Wehen kommt ein klarer Ausfluß aus der angeschwollenen Scheide. Die Wölfin leckt und reinigt sich unablässig. Der Atem wird rasch und hechelnd, es kann auch sein, daß sie vor Schmerzen aufjault.
Von den ersten Wehen bis zur Geburt des ersten Welpen vergehen oft mehrere Stunden. Die Abstände in denen die einzelnen Welpen geboren werden, sind sehr variabel, so daß mal drei Stunden und mal auch nur fünf Minuten zwischen den Geburten vergehen können
Geworfen werden gewöhnlich fünf oder sechs Junge, doch hat man bis zu vierzehn und in einem Einzelfall sogar 18 Welpen gezählt. Nach der Geburt leckt die Wölfin den Welpen heftig, schiebt ihn hin und her und geht recht unsanft mit ihm um. Dadurch wird der Welpe trocken, warm und seine Atmung angeregt. Sobald der erste Schrei ertönt, ist alles in Ordnung. Schon bald danach sucht der kleine Welpe instinktiv den Bauch der Mutter und die Zitzen, um das erste Mal zu saugen, wobei ihm die Mutter wenn nötig hilft und ansonsten einfach entspannt und auf den nächsten Welpen wartet.
Tot oder stark mißgebildet geborene Welpen werden entweder aufgefressen oder von den Eltern draußen in einem Loch verscharrt. Die WelpenEin gesunder neugeborener Welpe ist blind, taub, zahnlos und hungrig, aber laut. Mit den Beinen rudernd bewegt er sich fort, während sein Bauch auf dem Boden schleift. Er kann gerade gut genug kriechen, um an die Zitzen zu kommen, und er weiß, wie man die Muttermilch saugt und leckt. Auch ist er bereits in der Lage zu treteln, um dadurch den Milchfluß der Mutter anzuregen. Eine Fähigkeit, die sich im Laufe der Zeit noch steigert und verbessert.
Selbst wenn junge Welpen nicht an den Zitzen saugen oder schlafen, geben sie schmatzende Geräusche von sich. Sie saugen sogar an ihren Pfoten!
Während der Säugephase säubert die Mutter die Welpen und stimuliert sie zum urinieren und zur Darmentleerung, indem sie ihre Genitalregion beleckt. Sie verschluckt all ihre Ausscheidungen und hält so die Geburtsumgebung sauber und geruchsfrei. Ohne diese Hilfestellung sind die kleinen Welpen noch nicht in der Lage, Kot oder Harn abzusetzen. Instinktiv halten sie still, wenn die Mutter ihren Bauch leckt.
Aufgrund der Taubheit und Blindheit reagieren Welpen in diesem Alter nur sehr schwach auf Außenreize. Die Augen sind verschlossen und lassen sich noch nicht öffnen. Die Gehörgänge sind durch eine Art Membran verschlossen und abgedichtet, die den Gehörgang wie eine Art Deckel absichert und so die Hörfähigkeit verhindert. Eine zusätzliche wenn auch weniger entscheidende "Klappe" über den Gehörgängen stellen die Ohren der Welpen dar, welche sich erst viel später zu Stehohren aufrichten werden.
Ein neugeborener Welpe ist sehr wenig bis fast gar nicht in der Lage, seine Körpertemperatur alleine zu regeln, weshalb er auf Wärme und Schutz durch die Geschwister und vor allem die Mutter unbedingt angewiesen ist. Aus diesem Grund hat die Natur dafür gesorgt, daß die unbeholfenen Kriechbewegungen der Welpen in diesem Alter nur im Kreis verlaufen, was verhindert, daß sie sich versehentlich all zu weit von ihrer Mutter und ihren Geschwistern entfernen und dadurch auskühlen könnten. Ihre Bewegungsfähigkeit ist also gerade ausreichend, um sich innerhalb des direkten Nestbereiches fortbewegen zu können und somit zu ihrer Mutter oder den Geschwistern zurückfinden zu können. Instinktiv suchen sie die Wärme, weshalb es auch nicht ungewöhnlich ist, wenn die Welpen aneinander und sogar halb übereinander krabbeln und in einem Haufen aufeinander liegen.
Bei der Geburt wiegt ein Welpe im Durchschnitt zwischen 300 und 500 Gramm und ist etwa 25 bis 33 cm lang. Sein Tagesablauf besteht hauptsächlich aus trinken und schlafen, denn erst nach etwa vier Tagen erhöht sich allmählich die Aktivität der Welpen. In den ersten 14 Tagen wird durch die Muttermilch das Geburtsgewicht eines Welpens verdreifacht.
Wie bei den meisten jungen Säugetieren bewegen sich die Welpen während der meisten Schlafperioden äußerst lebhaft. Sie wölben die Zunge, kneifen gelegentlich die ohnehin geschlossenen Augen noch mehr zusammen, zucken mit den Ohren, knurren und wimmern. Es ist wohl davon auszugehen, daß sie häufig und intensiv träumen.
Es scheint von der Natur absichtlich vorgesehen, daß Sinne, die von den Welpen in den ersten Tagen noch nicht benötigt werden, auch noch nicht verfügbar sind, um den Welpen nicht unnötig zu irritieren. Sehr gut ausgeprägt ist hingegen bereits der Geruchssinn, und auch der Tastsinn und das Gefühl für Temperatur sind vorhanden. Wahrgenommen werden die Umweltreize vor allem mit den Tasthaaren sowie mit der Nase. Die Hauptmotivation der Welpen richtet sich auf Futter und einen entsprechenden Wärmeausgleich. Mit Hilfe der Tasthaare werden Wärmequellen (Mutter und andere Geschwister, aber auch Ersatzobjekte) gesucht, mit Hilfe der Nase die Nahrungsquelle (Milchzitzen der Mutter). Wenn ein Welpe sich kalt, unwohl oder in irgendeiner Weise verloren fühlt, sich lösen muß oder gar Schmerzen hat, schreit er. Geht es ihm hingegen rundum gut, schläft er überwiegend.
Die Welpen sind in diesem Alter noch ausschließlich 'ich' bezogen, das bedeutet Eltern und Geschwister werden zwar wahrgenommen, jedoch findet keinerlei sozialer Kontakt im Sinne eines Erkennens statt. Das Verhalten ist somit überwiegend instinktgesteuert und es finden keine gezielten Interaktions- oder gar Spielversuche statt.
Neugeborene Welpen haben kurze Beine, ein stumpfes Gesicht, einen kleinen, kurzen, dünnen, lichten Schwanz und kleine, nach vorne fallende hängende Ohren. Das Fell ist kurz und feinwollig, meist dunkel gefärbt. Quelle: Wolfheart |
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